PÄDAGOGIK

Unser Ziel ist die Entfaltung des sozial- emotionalen Verhaltens, der Persönlichkeit und der Kreativität des Kindes. Das Kind soll sich zu einem selbständigen und kritikfähigen Menschen entwickeln und soziale und gesellschaftliche Mitverantwortung übernehmen können. Geistige und körperliche Fähigkeiten werden gleichermaßen gefördert. Unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen soll eine gemeinsame Förderung aller Kinder mit und ohne Behinderung erreicht werden.

 

Inklusion

„Es ist normal, verschieden zu sein.“

Alle Kinder haben aufgrund spezifischer Entwicklungsverläufe besondere Stärken und Schwächen. Sie benötigen je nach Ausprägung eine individuelle Unterstützung und ein differenziertes Lernziel.

Seit mehr als 45 Jahren ist uns deshalb die Integration/Inklusion behinderter und nicht behinderter Kinder in die Gemeinschaft ein wesentliches Anliegen. Dabei legen wir großen Wert auf die gemeinsame Förderung innerhalb der Gemeinschaft unter Berücksichtigung der individuellen Voraussetzungen jedes einzelnen Kindes.

Geistig, seelisch und/oder körperlich behinderte Kinder tragen zu einer wesentlichen Bereicherung des sozialen Lernens in der Gruppe bei und werden wiederum von der Gruppe stark gefördert. Im Spiel lernen alle Kinder den vorurteilsfreien Umgang miteinander. Gemeinsamkeiten werden in den Vordergrund gestellt und Verschiedenheiten anerkannt.

Die pädagogische wie auch heilpädagogische Förderung erfolgt in der Gesamtgruppe oder in Kleingruppen. Es finden altersübergreifende und altershomogene Angebote statt. Es werden besondere pädagogische Methoden, die behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam ansprechen, genutzt. Sie werden auf das Niveau, Können und die Interessen der einzelnen Kinder abgestimmt.

Dem behinderten Kind kann dabei ein persönlicher Assistent zur Seite gestellt werden, der auch Ansprechpartner für alle anderen Kinder ist. Wo es sinnvoll ist, besteht auch die Möglichkeit der Einzelförderung.

Mit der integrativen Arbeit in unserem Kindergarten sehen wir uns als Baustein für das Ziel einer inklusiven Gesellschaft.

 

Montessori

Die pädagogische Arbeit basiert auf reform- und heilpädagogischen Grundlagen, insbesondere auf der Pädagogik nach Maria Montessori. Durch das Prinzip der vorbereiteten Umgebung, mit den besonderen didaktischen Materialen, die die Lernbedürfnisse der sensiblen Phasen des Kindes berücksichtigen, wird es zum selbstständigem und verantwortungsbewussten Handeln angeregt. Die Achtung der Persönlichkeit und die freie Entfaltung der schöpferischen Gaben des Kindes haben in unserer Einrichtung einen besonderen Stellenwert.

„Hilf mir, es selbst zu tun.“

Diesen Spruch eines Kindes machte Maria Montessori, die Begründerin der Reformpädagogik, zu ihrem Leitsatz.

Sie ging von der eigenen Lernfreude der Kinder aus und förderte deren Eigenaktivität in der „vorbereiteten Umgebung“, die Lernreize setzt und die sensiblen Phasen eines Kindes berücksichtigt.

Maria Montessori hat vielfältige Materialien entwickelt und sie in unterschiedlichen Bereichen zugeteilt. Dazu gehören Übungen des täglichen Lebens, Sinnesmaterialien, Materialien für Sprache, Mathematik und die kosmische Erziehung. Jedes Material hat einen hohen Aufforderungscharakter und leitet die Kinder zum selbständigen Handeln an. Alle Materialien können in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden genutzt werden und geben dem Kind die Möglichkeit zur eigenen Fehlerkontrolle.

Die Ausrichtung unserer Arbeit an den Prinzipien der Montessori-Pädagogik hat sich bewährt. Sie ermöglicht einen differenzierten Blick auf das Kind und eine achtsame Begleitung und individuelle Förderung des Kindes.

Einzeln oder in der Kleingruppe wird das Kind durch die Erzieherin in das Material (z. B. mit der Drei-Stufen-Lektion) eingeführt. In der Freispielzeit wiederholt das Kind seine selbst ausgesuchte Übung. Das Kind bekommt Raum, um seine eigenen Erfahrungen zu machen, ebenso wie Zeit, zur Wiederholung. Es gelangt somit zur Vervollkommnung seines Tuns und zur Selbstständigkeit.

Wir sind immer wieder erstaunt, wie unsere Kinder mit Freude und Hingabe ihrer selbstgewählten Tätigkeit nachgehen.

Als Erzieherinnen verstehen wir es als unsere Aufgabe, jeden Tag den Kindern eine liebevoll „vorbereitete Umgebung“ zu bieten.

Jedes Material hat seinen Platz, der durch ein laminiertes Foto klar erkennbar ist. Diese äußeren Prinzipien von Struktur und Ordnung helfen dem Kind zur inneren Ordnung zu gelangen.

Die Materialien werden von uns sorgfältig gepflegt, immer wieder erweitert und den Erfordernissen der heutigen Zeit, sowie den individuellen Bedürfnissen der Kinder angepasst.

Weitere Eindrücke zum Thema finden Sie unter der Rubrik Galerie.

 

Bewegung und Ernährung

„Die Bewegung ist von wesentlicher Bedeutung für das Leben
und somit wesentlicher Faktor beim Aufbau der Intelligenz.“

Maria Montessori

 

Alle Kinder haben von Natur aus ein großes Bewegungsbedürfnis. Sie erlernen dabei nicht nur vielfältige motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten, sondern sie entwickeln auch ein gutes Körpergefühl. Sie erkennen eigene Grenzen und gewinnen an Sicherheit und Selbstvertrauen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Bewegung eng mit dem Lernen verbunden ist. Sie fördert den Aufbau des Gehirns durch Vernetzung der Nervenzellen und Bildung von Synapsen, welche für die Entwicklung der Intelligenz notwendig sind.

Die Einbeziehung der Motorik ist in der Montessori-Pädagogik etwas sehr Grundlegendes. Die Arbeit mit dem Montessori-Material ermöglicht eine Einbeziehung der körperlichen Aktivität des Kindes. Alle Übungen sind mit Bewegungen verknüpft und sprechen das Muskelgedächtnis des Kindes an. Vielfältige Bewegungs-und Balanceübungen wie z. B. das Gehen auf der Linie unterstützen die bewusste Bewegungskoordination.

Die Bewegungsmöglichkeiten im Alltag der Kinder haben sich seit geraumer Zeit drastisch verringert. Für uns ist es deshalb wichtig, an allen Tagen den Kindern abwechslungsreiche und vielfältige Bewegungsmöglichkeiten zu bieten.

Jeden Morgen können die Kinder in der Freispielzeit die Turnhalle nutzen. Den spontanen Bedürfnissen der Kinder nach Laufen, Hüpfen, Springen, Fangen Tanzen, Balancieren, Kletten etc. wird Raum und Zeit gegeben. In homogenen Kleingruppen führen wir wöchentlich angeleitete Turnstunden durch. Außerdem integrieren wir möglichst viel Bewegung in unseren Tagesrhythmus. Das können z. B. Reigenspiele und-tänze, Finger- und Klatschspiele vor dem Essen sein, Bewegungsbaustellen durch den ganzen Kindergarten oder die tägliche Bewegung an der frischen Luft bei jedem Wetter.

Die gesunde Ernährung der Kinder ist uns ein besonderes Anliegen. Sie werden von Beginn an bei der Zubereitung frischer und gesunder Nahrungsmittel mit eingebunden. Auf spielerische Art und Weise wird vermittelt, welche Lebensmittel gut für den Körper und unser Wohlbefinden sind. Jeden Freitag bereiten wir gemeinsam unser „gesundes Frühstück“ zu. Die Auswahl reicht von selbstgebackenen Brötchen über Obst und Gemüserohkost bis hin zu verschiedenen Salaten, Smoothies und vielem mehr.

An den anderen Tagen achten die Eltern auf eine ausgewogene Brotzeit, die sie den Kindern mitgeben.

Als Getränke stehen jederzeit für die Kindern Wasser, verschiedene Saftschorlen und Tee zur Verfügung. Kuchen und Süßes gibt es nur zum Geburtstag.

Bei der Brotzeit, genauso wie beim Mittagessen sitzen wir alle zusammen am Tisch. Wir legen Wert auf eine ruhige Atmosphäre und bringen den Kindern unsere Tischkultur nahe.

Unser Mittagessen beziehen wir entweder aus dem Bioladen „Naturgarten“ in Bayreuth oder es wird in der Einrichtung frisch zubereitet. Die Mahlzeit besteht immer aus einem Obst- und Gemüseteller, einer Hauptspeise und einem Nachtisch. Die Kinder beziehen wir ebenfalls in die Zubereitung mit ein. Sie helfen beim Gemüse schneiden oder gehen mit zum Einkaufen. Wenn möglich werden Wünsche der Kinder bezüglich des Speiseplans berücksichtigt. Schließlich soll gesunde Nahrung Schmecken und Spaß machen!

Wir beteiligen uns am Schulobst und –gemüse Programm des Europäischen Schulobstprogramm und beziehen unsere Lebensmittel vom Hutzelhof, einem Lieferanten für ökologisches Obst und Gemüse.

 

 

 

Jahresthema

Jedes Kindergartenjahr steht unter einem bestimmten Thema. Mit abwechslungsreichen Projekten begleitet dieses Thema die Kinder durch das Kindergartenjahr. Es ermöglicht die intensive Auseinandersetzung zu verschiedenen Schwerpunkten aus Natur, Umwelt und Gesellschaft. Vielfältige Bildungsinhalte, angepasst an den Interessen und Bedürfnissen der Kinder, werden ganzheitlich und Erlebnis orientiert vermittelt.

Das Kindergartenjahr 2016/2017 steht unter dem Motto: „Märchen“. Alle Kinder lieben es, Märchen und Geschichten zu lauschen. Märchen sind nicht nur unterhaltsam, sondern sie fördern das intensive Zuhören und unterstützen die Sprachentwicklung. Sie vermitteln den Kindern Werte und geben ihnen einen festen Rahmen zur Orientierung. Märchen können grausam und beängstigend sein, aber die Kinder erfahren, dass man die Angst überwinden kann und dass das Gute zum Schluss immer siegt.

Je nach Jahreszeit und aktuellen Anlass werden den Kindern auf unterschiedliche Art und Weise Märchen vorgelesen oder vorspielt, zum Beispiel als Tisch- oder Schattentheater. Die Kinder haben dann die Möglichkeit selbst in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen und sich mit den Figuren zu identifizieren. Lieder, Rätsel, Reime und Spiele begleiten die Kinder. Jedes Kind gestaltet sein eigenes Märchenbuch.

 

Regeln, Rhythmus, Rituale

prägen den Kindergartenalltag und fördern die Gemeinschaft. Das Einhalten von Regeln, das Wahrnehmen von Tages-, Wochen- und Jahresrhythmen und wiederkehrende Rituale geben den Kindern innere Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit. Die Kinder entwickeln ein Bewusstsein dafür, dass wir sowohl als Einzelne, als auch als Gemeinschaft Teil eines Ganzen sind.

 

Vorbereitung auf die Schule und das Leben

beginnt bereits mit der Geburt. Damit ein Kind ein stabiles Fundament für sein Leben entwickeln kann, benötigt es vielfältige Kompetenzen. Deren Förderung und Ausbau gelingt am besten in gemeinsamer Zusammenarbeit mit Familie und Pädagogen („Erziehungspartnerschaft“, siehe Elternarbeit).

Unsere Aufgabe als Erzieherin ist es, das Kind entwicklungsangemessen anzuregen und zu unterstützen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Verbindung von Spielen und Lernen und das Lernen mit allen Sinnen. Das Montessori-Material ist als konkretes Erfahrungsmaterial besonders geeignet, um vielfältige Fähigkeiten, Fertigkeiten, vorschulische Basiskompetenzen sowie fundiertes Wissen und Können zu erlangen.

 

Einzeln oder in der Kleingruppe wird das Kind durch die Erzieherin in das Material (z. B. mit der Drei-Stufen-Lektion) eingeführt. In der Freispielzeit wiederholt es seine selbst ausgesuchte Übung und vervollkommnet sein Tun. Das Kind bekommt Raum, um seine eigenen Erfahrungen zu machen, ebenso wie Zeit dabei zur Selbstständigkeit zu gelangen. Die Erziehung zur Selbständigkeit durch Selbsttätigkeit steht daher im Vordergrund.

Ziel soll es sein, das Kind mit Lust und Neugier, Ausdauer und Vertrauen, Eigenverantwortung sowie sozialer Sensibilität( Gemeinschaftsfähigkeit) auf ein lebenslanges Lernen und verantwortungsvolles Handeln in sozialen Kontexten vorzubereiten.

 

Unsere Konzeption

Liebe Eltern, liebe Lesende,

die Konzeption des Integrativen Montessori Kindergartens basiert auf der Reflektion und Analyse unserer bisherigen pädagogischen Arbeit, den erweiterten fachlichen und gesell-schaftlichen Anforderungen an frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung sowie den veränderten Bedürfnissen von Familien und deren Vielfalt. 

Wir möchten mit dieser Ausarbeitung daher einen umfassenden Überblick über unsere pädagogischen und organisatorischen Leitlinien sowie die tägliche Arbeit mit den Kindern und Familien geben. 

Grundlage dieser Überarbeitung bilden die Konzeption aus dem Jahre 2012 und die Richtlinien des „Leitfadens für inklusive Kindertagesstätten“ von Ulrich Heimlich/Claudia M. Ueffing. 

Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen ist es bei der Beantragung notwendiger finanzieller Mittel bei den zuständigen Leistungsträgern nach wie vor erforderlich, Begriffe wie „behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder“ zu verwenden. In unserem alltäglichen pädagogischen Handeln und Denken sprechen wir stattdessen von einem „anerkannten erhöhten bzw. heilpädagogischen Förderbedarf“. Damit möchten wir ausdrücklich der Gefahr von Etikettierung und Stigmatisierung entgegen wirken. 

Unsere vollständige Konzeption finden Sie hier als PDF zum Download.

Google Map

Um Google Map zu sehen, müssen Sie im Cookie-Consent-Tool Ihre Einwilligung verändern. Klicken Sie bitte hier und setzten Sie das Häkchen bei „Marketing".

Design & Programmierung www.feuerpfeil.de